Nachhaltige Geldanlage

Corona-Krise und Erneuerbare Energien: Katalysator für Veränderungen bei Energieangebot und -nachfrage?

Zusammenfassung

Eine der unmittelbaren Folgen der Corona-Pandemie war der weltweite Einbruch des Energieverbrauchs. Doch während die Energienachfrage im Zuge einer späteren Normalisierung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens wieder auf das Vorkrisenniveau zurückkehren dürfte, wird es im Energiemix zu nachhaltigen Verschiebungen kommen. Lesen Sie hier, unsere aktuelle Einschätzung zur Zukunft von Erneuerbaren und fossilen Energien.

  • Die Corona-Pandemie zwingt Regierungen und Unternehmen, die Gesundheit und die Milderung der wirtschaftlichen Nachteile ihrer Bürger und Mitarbeiter in den Vordergrund zu rücken. Dass dabei Umwelt- und Klimathemen zuletzt in den Hintergrund traten, erscheint angesichts der zahlreichen um ihr Überleben kämpfenden Unternehmen vielfach nachvollziehbar.
  • Es spricht jedoch einiges dafür, dass die Pandemie die Entwicklung weg von fossilen Brennstoffen vorantreiben wird, und dass Investitionen in erneuerbare Energien weiter zunehmen werden.1
  • Die Pandemie hat einen massiven Einbruch der Energienachfrage ausgelöst. Schätzungen zufolge könnte sich das Minus in diesem Jahr auf 6 % belaufen. Dies wäre der größte prozentuale Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg, in absoluten Zahlen sogar der größte überhaupt.
  • Die Corona-Krise dürfte vor allem den Niedergang der Kohle als Energieträger beschleunigen: unterstützt durch die sinkende Energienachfrage könnte in diesem Jahr weltweit erstmals mehr Strom aus regenerativen Energien als aus Kohle erzeugt werden.1
  • Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Ölsektor liefern dagegen kein klares Bild. Einige der weltgrößten Öl- und Gasunternehmen halten jedoch an ihren aggressiven Zielen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen fest, wodurch Investmentthemen mit Fokus auf CO2-Reduktion und Klimawende Auftrieb erhalten.1

Die Corona-Pandemie hat direkte Auswirkungen auf Energienachfrage, Versorgungssicherheit und Investitionen in erneuerbare Energien. Zudem verstärkt sie als Katalysator bereits bestehende längerfristige Trends. Investitionen in Anlagen für regenerative Energien und damit verbundene Technologien werden selbst in der Krise nicht vollständig zurückgefahren. Dagegen scheint sich der Rückgang bei Erzeugung und Verbrauch von Energie aus fossilen Quellen noch weiter zu beschleunigen. Beide Trends unterstützen den Kampf gegen den Klimawandel.

 

Infolge der Corona-Krise ist die Energienachfrage massiv gesunken – vorläufig

Der stärkste Corona-Effekt auf den Energiesektor ist der plötzliche Einbruch der Energienachfrage. Hohe Arbeitslosigkeit, Arbeit im Homeoffice und die weitreichenden Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie haben zu einem unmittelbaren Rückgang des Energiebedarfs geführt. Länger anhaltende Eindämmungsmaßnahmen sowie eine langsamere Erholung der Wirtschaft könnten nach Einschätzung vieler Experten sogar über das Jahr 2020 hinaus auf den Energieverbrauch durchschlagen. Womöglich erweisen sich einige der den Nachfragerückgang begünstigenden Entwicklungen, etwa die Verlagerung von Arbeit ins Homeoffice, als strukturelle – vielleicht sogar nachhaltige – Trends.1

 

Was bedeutet das für Anleger?1,2

Es ist noch zu früh, um sich ein umfassendes Bild der vielschichtigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Investments – einschließlich klimabezogener Maßnahmen und Investitionen – zu machen. Viele Länder brauchen zunächst mehr Klarheit über ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation, bevor sie abschätzen können, wie sich die Krise auf ihre Position im Kampf gegen den Klimawandel auswirkt. Dies ist auch der Hauptgrund, weshalb die für diesen November geplante Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow um ein ganzes Jahr verschoben wurde.

Doch schon jetzt scheint sich die Corona-Krise positiv auf wichtige Aspekte des nachhaltigen Investierens auszuwirken:

  • Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch, und auch die Investitionen der Unternehmen in diesen Bereich dürften sich fortsetzen. So lag etwa der Anteil regenerativer Energien in den 2019 von Unternehmen abgeschlossenen Stromlieferverträgen auf einem Rekordhoch. Im bisherigen Jahresverlauf 2020 liegt er nur leicht darunter.
  • Frankreich, Kanada und einige weitere Länder haben einen Teil ihrer Konjunkturprogramme mit ökologischer Lenkungswirkung verknüpft. Dies könnte das Emissionsvolumen „grüner Anleihen“ deutlich beleben, die Kosten der Batterietechnologie für Elektrofahrzeuge senken und Fortschritte bei der Brennstoffzellentechnologie vorantreiben. Dagegen haben es die USA und China bislang leider versäumt, ihre Maßnahmen zur Stimulierung der Konjunktur und zur Schaffung von Arbeitsplätzen mit stärkeren Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare und saubere Energien zu kombinieren.
  • Die Nachfrage nach fossilen Energiequellen dürfte insgesamt weiter sinken, nicht zuletzt durch die rückläufige Nutzung von Kohle und Öl als Brenn- und Treibstoff. Dieser Trend dürfte Energieunternehmen belasten, die noch keinen Fahrplan zur Umstellung auf kohlenstoffarme oder -freie Energieträger („Dekarbonisierung“) aufgelegt haben. Investoren sollten Unternehmen meiden, deren Erlöse mittel- und langfristig stark von Geschäften mit fossilen Energien abhängen.
  • Einige der weltgrößten Öl- und Gaskonzerne halten an ihren aggressiven Zielen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen fest. Dies wirkt sich (zusammen mit dem niedrigen Ölpreis) zwar negativ auf ihre Geschäftsaktivitäten aus, zeigt jedoch auch den möglichen Rückenwind für Investmentthemen mit Fokus auf CO2-Reduktion und Klimawende.

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1Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.
2Ein Erfolg der Strategie kann nicht garantiert und Verluste können nicht ausgeschlossen werden.

 

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Cybersicherheit: Vorsichtiger Umgang mit Daten und was das für das Portfoliomanagement bedeutet

Zusammenfassung

Daten werden zuweilen als das „Öl der Neuzeit“ bezeichnet. Ohne Daten kann unsere Weltwirtschaft nicht mehr reibungslos funktionieren. Aber wie steht es um die Datensicherheit? Cybersicherheit / Cyber Security gerät immer stärker ins Blickfeld. Über einen gezielten Dialog wirken wir an Unternehmensstandards und optimalen Praktiken auf diesem Gebiet mit.

  • Immer häufiger kommt es zu Cybersecurity-Zwischenfällen. Daher interessieren sich sowohl die Aufsichtsbehörden als auch die Anleger zunehmend für die entsprechenden Standards und Schutzmaßnahmen der Unternehmen, zumal solche Zwischenfälle sehr kostspielig werden können
  • Um den Dialog über Cybersicherheit und die entsprechende Compliance zu fördern, haben wir mit 17 Unternehmen aus besonders anfälligen Sektoren gesprochen. Ziel war es, die jeweiligen Ansätze besser zu verstehen und optimale Praktiken zu verbreiten
  • Die Ergebnisse zeigen, wie ein robuster Ansatz beim Thema Cybersicherheit aussehen sollte. Unter anderem müssen die Unternehmen nicht nur an die Sicherheit ihrer internen Systeme denken, sondern das gesamte Ökosystem im Blick behalten
  • Wir wollen diesen Dialog auf andere Sektoren ausweiten, weil das Thema allgemein zunehmend an Bedeutung gewinnt, wenn sowohl geschäftliche Aktivitäten als auch soziale Beziehungen zunehmend ins Internet verlagert werden

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