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US-Wahlen: Ausgang deutlich knapper als erwartet – wie vor vier Jahren

Zusammenfassung

Noch liegt kein endgültiges Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen vor. Der Ausgang wird jedoch auch 2020 deutlich knapper sein als nach den Umfragen und den Prognosen der Wettbüros zu erwarten war. Die Anleger sollten sich auf eine gewisse „Flucht in sichere Häfen“, z.B. US-Treasuries und den US-Dollar, einstellen. Bei einem erneuten Wahlsieg Präsident Trumps könnte der Technologiesektor Kursgewinne verzeichnen.

  • Zum augenblicklichen Zeitpunkt scheint Präsident Trump in wichtigen „Swing States“ besser abzuschneiden als es die Märkte erwartet bzw. die Umfragen angedeutet hatten.
  • Der demokratische Herausforderer Joe Biden könnte die Wahlen noch gewinnen; dafür müssten ihm wichtige „Swing States“ wie Pennsylvania, Michigan oder Wisconsin zufallen, in denen die Auszählung der Stimmen noch einige Tage in Anspruch nehmen kann.
  • Die Märkte könnten weiterhin günstig auf eine mögliche zweite Amtszeit Trumps reagieren, der insgesamt für einen wirtschaftsfreundlichen Kurs und niedrigere Steuern steht; insbesondere der Technologie- und der Finanzsektor könnten profitieren.
  • Für die Anleger gibt es mit Blick auf das Jahr 2021 durchaus Anlass zum Optimismus: Wenn das Wahlergebnis feststeht, sollten Aktien und andere chancenreiche Vermögenswerte vor dem Hintergrund einer Konjunkturbelebung, niedriger Zinsen und zusätzlicher Impulse für die Wirtschaft zulegen können.

Die Wahlbeteiligung an den US-Präsidentschaftswahlen könnte 2020 einen historischen Höchststand erreichen; über 100 Millionen Bürger haben ihre Stimme bereits vorab abgegeben. Aber möglicherweise wird das Endergebnis von den Umfragen und den Prognosen der Wettbüros abweichen.

Biden könnte die Wahlen durchaus noch gewinnen, aber die in den vergangenen Wochen prognostizierte „blaue Welle“ ist ausgeblieben; der Ausgang wird sehr viel knapper sein. Letztendlich hängt alles von einer Handvoll „Swing States“ ab, in denen die Auszählung noch einige Tage in Anspruch nehmen könnte. Dazu gehören Pennsylvania, Michigan und Wisconsin.

Dass bisher kein klares Ergebnis vorliegt, hat die Märkte nervös gemacht. Insbesondere gingen die Renditen von 10-jährigen US-Treasuries um knapp 10 Basispunkte zurück, was auf eine „Flucht in sichere Häfen“ hindeutet.

Bis das Ergebnis für umkämpfte Sitze im Kongress bekannt ist, könnte sogar noch mehr Zeit vergehen. Derzeit sieht es so aus, als könnten Demokraten und Republikaner gleich viele Sitze im Senat erhalten. Allgemein haben die Märkte in Phasen mit einem „divided government“ am besten abgeschnitten. Dieser Begriff bezeichnet den Fall, dass die Partei des Präsidenten keine Mehrheit im Repräsentantenhaus und/oder im Senat hat. In einem solchen Umfeld sollte die rasche Verabschiedung eines Fiskalpakets Priorität haben.

Bis das Endergebnis bekannt ist, rechnen wir mit einer gewissen „Flucht in sichere Häfen“ wie z.B. Staatsanleihen, US-Dollar und Gold. Daneben könnten die Anleger auf Sektoren setzen, die von einem möglichen Wahlsieg Präsident Trumps profitieren dürften, z.B. der Technologie- oder der Finanzsektor. Auch die Kurse von chinesischen und asiatischen Aktien könnten etwas stärker schwanken, bis das Ergebnis feststeht. Allerdings könnten die Anleger die sinkende Risikobereitschaft auch als taktische Chance ansehen, um ihr Portfolio zu diversifizieren oder stärker ins Risiko zu gehen.

Letztendlich wird ein Kandidat als Sieger aus den Wahlen hervorgehen. Aus den politischen Programmen der beiden Bewerber ergeben sich unterschiedliche potenzielle Implikationen für die Anleger:

Mögliche Konsequenzen eines Biden-Wahlsiegs
  • Eine Regierung Biden könnte im Zeitablauf einige Deregulierungen für den Finanzdienstleistungssektor und Steuersenkungen aus dem Jahr 2017 zurücknehmen. Davon wären vor allem die Sektoren betroffen, die von besagten Steuersenkungen besonders profitiert haben, z.B. große Technologie- und Gesundheitskonzerne mit Auslandsniederlassungen. Allerdings würden Steuererhöhungen für den neuen Präsidenten möglicherweise nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.
  • Biden hat höhere Ausgaben für fiskalpolitische Impulse, Infrastruktur und alternative Energien versprochen. Von den Infrastrukturausgaben könnten die Industrie und das verarbeitende Gewerbe profitieren.
  • Außerdem plant Biden umfangreiche Investitionen in erneuerbare Energien und den Klimaschutz, die zum Teil aus Steuererhöhungen finanziert werden sollen. Sein politisches Programm sieht Investitionen in Höhe von 2 Billionen US-Dollar in Solar- und Windenergie und andere saubere Energien vor.
Mögliche Konsequenzen eines Trump-Wahlsiegs
  • Chancenreiche Vermögenswerte haben sich über weite Strecken der ersten Amtszeit von Präsident Trump insgesamt gut entwickelt. Er dürfte weiterhin eine marktfreundliche Politik verfolgen, da er den Aktienmarkt als Maßstab für den Erfolg seiner Regierung ansieht.
  • In einer zweiten Amtszeit für Präsident Trump wären niedrige Steuern und ein insgesamt geringerer Regulierungsgrad zu erwarten, wovon z.B. der Technologie- und der Finanzsektor profitieren sollten.
  • Eine zentrale Frage lautet, wo der Schwerpunkt der Staatsausgaben in einer zweiten Amtszeit liegen könnte. Trump hat sich bisher nicht zu Ausgabenplänen geäußert, räumt allerdings genau wie Biden der Infrastruktur Priorität ein.
  • Welche Pläne Trump für eine zweite Amtszeit hat, lässt sich nur schwer sagen. Dies gilt auch für die Beziehungen zwischen den USA und China. Schließlich müsste er nicht mehr um eine Wiederwahl kämpfen.

Ausblick für die Zeit nach den Wahlen

Sobald ein endgültiges Ergebnis vorliegt, wird auch klarer sein, wohin die Reise für die Anleger geht.

Für 2021 wird auf einen oder mehrere wirksame Impfstoffe und Medikamente gegen Covid-19 gehofft. Wenn sich in diesem Falle der Konsum rund um die Welt belebt, könnten die Finanzmärkte gut abschneiden. Dies gilt insbesondere, wenn die Zinsen niedrig bleiben und weitere fiskal- und geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen ergriffen werden.

Die Anleger sollten makroökonomische Daten (Beschäftigung, Löhne, Inflation etc.) genau im Blick behalten. Aus einigen Regionen, vor allem Europa, kamen uneinheitliche Signale, da das Wiederaufflammen der Coronavirus-Pandemie wichtige Volkswirtschaften in Mitleidenschaft zieht. Wenn jedoch die USA und andere Länder die Pandemie unter Kontrolle bekommen, könnte das Umfeld für Aktien und andere chancenreiche Vermögenswerte günstig sein:

  • In den USA wurden zyklische Value-Sektoren wie die Industrie, der Finanzsektor und der Energiesektor in diesem Jahr ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen. Wachstumssektoren wie Technologie und zyklische Konsumgüter konnten dagegen kräftige Kursgewinne verzeichnen. Dies könnte sich ungeachtet des Wahlausgangs in den kommenden 12 Monaten ändern.
  • Gegebenenfalls wäre eine Allokation in ausgewählte Themen aus Anlegersicht sinnvoll. Zyklische Papiere (z.B. aus bestimmten Industrien, dem Energie- und dem Finanzsektor), neue Technologien mit langfristigem Wachstumspotenzial (z.B. 5G, KI und Cybersicherheit), Infrastruktur, der US-Immobiliensektor und saubere Energie könnten nach den Wahlen sämtlich zu den Gewinnern gehören.
  • Weltweit könnten die Kurse sowohl in den USA als auch in anderen Ländern ansteigen. Im Zeitablauf könnten sich in Europa in ausgewählten Bereichen attraktive Chancen bei Value-Titeln und nachhaltigen Anlagen bieten. Die Schwellenländer, China und Nordasien könnten säkulares Wachstumspotenzial bieten, wozu ein schwächerer US-Dollar und die Rückkehr zu weltweit positiven Wachstumsraten im Jahr 2021 beitragen sollten. Allerdings könnten die Spannungen zwischen den USA und China wieder zunehmen, wenn Präsident Trump wiedergewählt wird.

Bei einer erneuten Konjunkturverlangsamung dürften die Märkte mit weiteren fiskal- und geldpolitischen Impulsen rechnen, was auch für chancenreiche Vermögenswerte günstig sein könnte. In jedem Fall könnte sich die Rangfolge der besonders gut abschneidenden Sektoren verschieben. Zudem könnten die Kurse an den Märkten in den kommenden 12 Monaten auf breiterer Basis ansteigen, so dass gegebenenfalls mehr und andere Sektoren überdurchschnittlich abschneiden.

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Investitionen: Jungbrunnen für eine alternde Wasserinfrastruktur

Kind am Wasserhahn

Zusammenfassung

Man könnte meinen, dass in den USA die Frage der Wasserinfrastruktur kein außergewöhnliches Problem darstellen sollte. Aber das ist nicht der Fall. Einige Wasserleitungen sind hundert Jahre alt, Dämme sind in gefährlichem Zustand und Bleirohre bereiten Politikern und Bürgern gleichermaßen Sorgen. Der daraus resultierende Investitionsdruck ist immens. Dabei sind die USA nur ein Beispiel für den weltweiten Bedarf, die Wasserinfrastruktur auszubauen oder zu verbessern. Lesen Sie in unserer Analyse mehr über die Chancen und Risiken der US-Wasserinfrastruktur und ihre Bedeutung für Investoren.

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