Nachhaltige Geldanlage

Zukunft säen: Wie Investoren zu gesunder und sicherer Ernährung weltweit beitragen können

Zusammenfassung

Die Coronavirus-Pandemie hat unsere Aufmerksamkeit wieder auf den Wert von Nahrungsmitteln gelenkt. Das System der Lebensmittelversorgung war aber schon vor Ausbruch der Pandemie extrem ineffizient – eine Problematik, die sich weiter verschärfen dürfte, wenn nichts unternommen wird. Lesen Sie im Artikel, wie Investoren zu einer Lösung beitragen können und wie das die Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen unterstützt.

  • Die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, belastet die Umwelt – einfach noch mehr zu produzieren, ist daher keine Lösung
  • Was wir brauchen, sind Investitionen in innovative Systeme für eine nachhaltigere Lebensmittelversorgung der Weltbevölkerung – bei der Frage, wo investiert werden sollte, um die Ernährungssicherheit zu verbessern, können die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) Orientierung geben
  • Datenbasierte Präzisionslandwirtschaft, „vertikale Farmen“ und Aquaponik können den Lebensmittelanbau verbessern, während innovative Unternehmen nachhaltige Verpackungsmethoden vorantreiben und die Lebensmittelverschwendung reduzieren
  • Durch die Entwicklung von Alternativen zu tierischem Protein – und die Förderung des Wohlbefindens von Mensch und Tier – können Ernährungs- und Umweltherausforderungen gleichzeitig adressiert werden

Für viel zu viele Menschen ist ein ausreichender Zugang zu Nahrung leider keine Selbstverständlichkeit. Die Ernährungsunsicherheit fordert einen verheerenden Tribut, und Länder, deren Bevölkerungen hungern, können ihr wirtschaftliches Potenzial nicht entfalten. Selbst in den Industrieländern haben viele Menschen nur begrenzt Zugang zu nahrhaftem Essen, und eine schlechte Ernährung kann Ungleichheiten in Bezug auf die Gesundheit und soziale Chancen verstärken.

Die Coronavirus-Pandemie hat unsere Aufmerksamkeit wieder auf den Wert von Nahrungsmitteln gelenkt und dem Trend zur Selbstversorgung neuen Schub gegeben, wie die vielen Internet-Suchanfragen zum Thema „Gemüse selbst anbauen“ während der Ausgangsbeschränkungen gezeigt haben. Als die Lebensmittelversorgung stockte, wurde deutlich, wie systemkritisch die Landwirte sind. Und zoonotische Viren – Erreger von Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden – wurden zu einem vieldiskutierten Thema.

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Lebensmittelversorgung – ein ineffizientes System

 

Schon vor Ausbruch der Pandemie war das System der Lebensmittelversorgung jedoch enorm ineffizient. Während 815 Millionen Menschen täglich Hunger leiden, geht nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel in der Lieferkette verloren. Das ist ein wichtiger Grund, warum die Weltgemeinschaft die Beendigung des Hungers zu einem der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) gemacht hat, die bis 2030 erreicht werden sollen.

 

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Gesucht: ein umweltverträglicher Ansatz

 

Eine einfache Ausweitung der Lebensmittelproduktion ist keine Lösung – selbst wenn das theoretisch möglich wäre. Was wir brauchen, ist ein umweltverträglicherer Ansatz. Beispielsweise ist die Landwirtschaft für fast 15% der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich und der Klimawandel verstärkt Dürren, Überschwemmungen und andere Wetterextreme, die Ernten und Viehbestände bedrohen.

Gleichzeitig wächst der Lebensmittelbedarf mit der Bevölkerung. In einem Bericht des WWF aus dem Jahr 2012 hieß es, dass die Menschheit in den nächsten vier Jahrzehnten mehr Nahrungsmittel produzieren müsse als in den letzten 8.000 Jahren Landwirtschaft zusammengenommen.

 

„Die Menschheit müsste in den nächsten vier Jahrzehnten mehr Nahrungsmittel produzieren als in den letzten 8.000 Jahren Landwirtschaft zusammengenommen.“


 

Die gute Nachricht ist, dass der private Sektor hier eine wichtige Rolle spielen kann – durch Investitionen in innovative, profitable Lösungen für eine nachhaltigere Lebensmittelwirtschaft, die sich an den UN SDGs orientieren. Im Folgenden stellen wir drei Ansätze für den Einsatz privaten Kapitals für eine nachhaltigere Zukunft vor.

 

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Lösungsansatz 1: Nachhaltigere Landwirtschaft

 

Neue Technologien versprechen eine radikale Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität. Landwirte vernetzen sich für die gemeinsame Nutzung von Daten, die von Satelliten und Drohnen gesammelt und mit verbesserten Daten zur Nachfrageentwicklung und Konsumtrends verknüpft werden. Im Ergebnis führt dies zu einem effizienteren Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln. Die so ermöglichte Präzisionslandwirtschaft leistet einen Beitrag zu SDG 14 (Leben unter Wasser) und SDG 15 (Leben an Land), indem sie den Weg für Produktionssteigerungen ebnet und zugleich die negativen Umweltauswirkungen des traditionellen Einsatzes von Chemikalien reduziert.

Beispiele für neue, nachhaltige Anbaumethoden sind

  • die Aquaponik – eine ressourcensparende Kombination von Fischzucht und Gemüseanbau, bei der das Abwasser aus den Fischbecken für die Bewässerung und Düngung der Pflanzen wiederverwertet wird – und
  • vertikale Farmen mit einem mehrgeschossigen Gemüse- und Obstanbau.

Beide Anbauverfahren können

  • den Düngemittelbedarf reduzieren,
  • eine Lebensmittelproduktion näher am Endverbraucher ermöglichen und
  • zur Verbesserung der weltweiten Wasserversorgung beitragen.

Im Vergleich zum konventionellen Ackerbau kommen vertikale Farmen in Innenräumen mit bis zu 95% weniger Wasser aus. Damit könnten sie einen enormen Beitrag zu SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) leisten. Inzwischen sind 24% der weltweiten Anbauflächen von Übernutzung und Degradierung betroffen. 

Durch die Konzentration der Nahrungsmittelproduktion auf einer kleineren Fläche könnte das „Indoor Farming“ auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den negativen Trend der Landnutzung umzukehren.

 

„Viele dieser noch jungen Technologien werden von Risikokapitalgebern finanziert und finden über Akquisitionen durch etablierte Anbieter und IPOs zunehmend auch den Weg an die Börse.“


 

 

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Lösungsansatz 2: Lebensmittel effizienter und respektvoller nutzen

 

Schätzungsweise geht fast ein Viertel der für den menschlichen Verzehr produzierten Kalorien auf dem Weg vom Produzenten zum Endverbraucher verloren. Nach Angaben des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums beliefen sich die Lebensmittelverluste allein in den USA im Jahr 2010 auf 161 Milliarden USD. Um diese Problematik zu adressieren, bedarf es nachhaltigerer Methoden der Lebensmittelverpackung und -verteilung. Viele Unternehmen haben sich bereits ehrgeizige Ziele in Bezug auf die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und unnötigen Verpackungen gesetzt, mit denen sie einen Beitrag zu SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion) leisten.

Dabei bedarf es weltweit differenzierter Ansätze:

  • In den Schwellenländern kann eine bessere Lebensmittelverarbeitung dazu beitragen, dass weniger Nahrungsmittel verschwendet werden, während
  • die Industrieländer den Fokus auf eine effizientere Verteilung von Lebensmitteln und einen effizienteren Lebensmittelkonsum legen müssen.

 

 

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Lösungsansatz 3: Fokus auf gesündere und sichere Ernährung

 

Die Verringerung unserer Abhängigkeit von der Viehzucht könnte einen Beitrag zur Lösung immenser Umweltprobleme leisten.

 

„Die Menschheit müsste in den nächsten vier Jahrzehnten mehr Nahrungsmittel produzieren müsse als in den letzten 8.000 Jahren Landwirtschaft zusammengenommen.“

 


Hinzu kommt, dass die Viehzucht einen unverhältnismäßig hohen Anteil der knappen landwirtschaftlichen Nutzfläche beansprucht:

  • 77% der verfügbaren Agrarfläche bei einem
  • Beitrag von lediglich 33% zur globalen Proteinversorgung.

Glücklicherweise liefern sich multinationale Unternehmen und Start-ups inzwischen ein Rennen um die Entwicklung der besten Alternativen zu tierischem Eiweiß.

  • Proteine auf pflanzlicher Basis und Fleischersatzprodukte bieten nahrhaftes Essen mit geringeren Umweltauswirkungen, das bei Verbrauchern als gesündere und umweltfreundlichere Alternative beliebt ist.
  • Gleichzeitig werden neue Lebensmittelkategorien wie Proteine auf Insektenbasis in der Europäischen Union und anderen Regionen zunehmend als Lebensmittelkategorie anerkannt.

Wellness ist ein unverändert bedeutender Konsumtrend, von dem Unternehmen mit gesünderen, Lebensmittelprodukten wie zuckerreduzierten Alternativen oder bezahlbaren Bio-Produkten profitieren. Diese Ansätze tragen zu SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) bei.

Andere Unternehmen legen den Fokus auf bessere Qualitätskontrollen in der Verarbeitung, Verpackung und Verteilung von Lebensmitteln, um die Lebensmittelsicherheit und -haltbarkeit zu verbessern – ein weiterer Ansatz, der zu SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion) beiträgt.

Die Tiergesundheit ist ein weiteres wachstumsstarkes Marktsegment, in dem Unternehmen mit Produkten aktiv werden, die die Anfälligkeit der Tiere für Krankheiten verringern und damit den Verzicht auf Antibiotika ermöglichen. 

 

 

 

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Großer Investitionsbedarf

 

Auf die Herausforderungen der Ernährungssicherheit gibt es zwar keine einfachen Antworten. Die Tragweite der Problematik erfordert aber schnelles und entschlossenes Handeln. Die Kombination aus einer wachsenden Bevölkerung, bedrohten Ökosystemen, Wasserverknappung und gesellschaftlichen Problemen wie Hunger und Fettleibigkeit stellt eine enorme Herausforderung für unsere Ernährungssysteme dar.

 

„Wir müssen mehr Lebensmittel mit einem höherem Nährstoffgehalt und zugleich geringeren Umweltauswirkungen und ökonomischen Kosten produzieren.“


 

Ohne hohe Investitionen in radikale Innovationen und Effizienzsteigerungen wird das nicht möglich sein. Anlagen in Unternehmen, die einen Beitrag zur Lösung dieser Herausforderungen leisten und sich dabei an den entsprechenden UN-Nachhaltigkeitszielen orientieren, sind eine große Chance für Investoren und die Gesellschaft als Ganzes.1,2

 

Über die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs)

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen wurden 2015 von allen UN-Mitgliedstaaten als Teil der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, eines 15-Jahres-Plans zur Umsetzung der Ziele, verabschiedet. Die SDGs adressieren gesellschaftliche Herausforderungen wie Bildung, Gesundheit, soziale Standards und Beschäftigungschancen sowie den Klimawandel und Umweltschutz. Sie dienen als Rahmengerüst zur Förderung nachhaltigen Wohlstands und zum Schutz des Planeten für eine bessere und nachhaltige Zukunft für alle.

Die SDGS

 

Mehr zu nachhaltiger Geldanlage bei Allianz Global Investors erfahren Sie hier:

1 Ein Erfolg der Strategie kann nicht garantiert und Verluste können nicht ausgeschlossen werden.
2 Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.

 

Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.
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Nachhaltige Geldanlage

Bildung für alle - Investition in die Zukunft

Zusammenfassung

Bildung ist ein bedeutendes Gut und wichtiger Teil der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs). Auch der private Sektor nimmt diese Aufgabe ernst und bietet Anlegern zunehmend die Möglichkeit neben attraktiven Anlagechancen, einen Beitrag zur Verbesserung des Bildungssystems, der Bekämpfung von Armut und der Förderung eines nachhaltigen Wachstums zu leisten.

  • Bildung ist von zentraler Bedeutung für das Wirtschaftswachstum. Derzeit ist gleich an mehreren Stellen etwas zu tun: Die Entwicklungsländer benötigen besseren Zugang zu Bildung, in den entwickelten Ländern müssen die Kosten sinken, und die Arbeitgeber brauchen besser ausgebildete Arbeitskräfte
  • Für eine hochwertige Bildung sind umfangreiche staatliche und private Investitionen erforderlich. Das eröffnet Anlegern die Chance auf Wachstumspotenzial. Gleichzeitig können sie dazu beitragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen
  • Investitionen in eine bessere Bildung stehen mit mehreren wichtigen nachhaltigen Entwicklungszielen („SDGs“) der UN im Einklang, darunter SDG 4 (Hochwertige Bildung), SDG 1 (Keine Armut), SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) und SDG 10 (Weniger Ungleichheiten)

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