Ukraine: Vorsicht ist für Anleger das Gebot der Stunde

Marktvolatilität

Zusammenfassung

Russland hat mit der Invasion der Ukraine begonnen. Für die Anleger heißt das: Nach einer Phase mit erhöhter Wachsamkeit sollten sie jetzt bei chancenreichen Vermögenswerten weiterhin ein wachsames Auge haben. Noch ist der weitere Verlauf des Konflikts unklar. Für die Märkte hat er allerdings weitreichende Implikationen, zumal die steigenden Energiepreise die ohnehin schon hohen Inflationsraten noch weiter nach oben treiben werden.

  • Russische Truppen rücken in die Ukraine ein. Wachsamkeit ist daher für die Anleger das Gebot der Stunde, denn der weitere Verlauf des Konflikts ist unklar, und möglicherweise werden die humanitären Kosten gewaltig sein
  • Steigende Rohstoffpreise dürften angesichts der bereits jetzt hohen Inflationsraten negative Folgen haben und könnten sich auf das Wachstum und eventuell die Geldpolitik auswirken.
  • Wir behalten die Marktliquidität genau im Blick und empfehlen eine umsichtige Positionierung.

Was ist geschehen?

Die relativ milden Sanktionen des Westens haben Präsident Wladimir Putin anscheinend nicht abgeschreckt. Womöglich haben sie ihn sogar darin bestärkt, die Ukraine offen anzugreifen. Damit befinden wir uns wohl in der dramatischsten Sicherheitskrise in Europa seit dem zweiten Weltkrieg. Die russischen Streitkräfte haben sogar die dicht bevölkerte Hauptstadt Kiew ins Visier genommen.

Die Ukraine ist ein großes Land mit einer Armee, die bisher zu den 30 schlagkräftigsten der Welt gezählt wurde. Dennoch wird Russland sicherlich rasch den Luftraum kontrollieren und innerhalb weniger Tage alle wichtigen militärischen Einrichtungen des Landes zerstören können. Daher lautet die Schlüsselfrage: Wo werden die russischen Bodentruppen und ihre Verbündeten ihren Vormarsch stoppen? Aus russischer Sicht wäre ein Blitzkrieg gegen wichtige strategische Ziele das Idealszenario, denn Moskau kann sich eine langwierige Besatzung mit zahlreichen russischen Gefallenen kaum leisten.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Putins wütender Fernsehansprache sollte man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass es durchaus auch ein ungünstiges Szenario gibt. Darin würden russische Truppen direkt auf NATO-Soldaten treffen. Eine solche Eskalation hätte sicherlich massive Auswirkungen auf die Märkte – ganz zu schweigen von den potenziell enormen humanitären Kosten.

Wie hat der Markt reagiert?

Am Donnerstag morgen lagen der S&P Future und der Eurostoxx-Future deutlich im Minus, nämlich um 2,5% bzw. mehr als 4%. Öl und Gold gehörten dagegen zu den wichtigsten sicheren Häfen, in die sich die Anleger flüchteten. Auch die Gaspreis-Futures schnellten in die Höhe. Davon dürfte vor allem die untere Mittelschicht in den meisten europäischen Ländern betroffen sein. Zudem könnten potenzielle Versorgungsunterbrechungen die Produktion in Mitleidenschaft ziehen. Beides würde das Wachstum dämpfen. Gleichzeitig wäre mit höheren Inflationsraten zu rechnen: Die Gas- und Benzinpreise steigen weiter, und chemische Produkte werden teurer.

Die EZB gerät dadurch in eine schwierige Lage. Die Inflationsraten liegen bereits jetzt auf einem Rekordniveau, weshalb die Märkte über Zinsanhebungen im weiteren Jahresverlauf spekuliert hatten. Ein Preisanstieg bei Rohstoffen kommt jedoch de facto einer „Steuer“ auf Produktion und Verbrauch gleich, die das Wachstum dämpft. Daher könnte es sein, dass die EZB sich auch bei weiter steigenden Inflationsraten zunächst noch zurückhält. Insgesamt dürften steigende Rohstoffpreise das Wachstum der Weltwirtschaft dämpfen. Europa wird davon wohl am stärksten betroffen sein.

Was bedeutet dies für die Anlageallokation in einer Vielzahl der Multi Asset Fonds von Allianz Global Investors?

Unser Multi Asset Fundamental Committee hatte bereits eine Erhöhung der Allokation in sicheren Häfen wie US-Staatsanleihen („Treasuries“) und Gold empfohlen. Die relativ moderate Marktreaktion vom Mittwoch hatte uns überrascht. Daher halten wir eine vorsichtige Positionierung bei chancenreichen Vermögenswerten vorerst für sinnvoll. Wir rechnen weiterhin mit einem Rohstoffpreisanstieg, auch wenn die OPEC-Staaten ihre Fördervolumina angesichts der Marktreaktion erhöhen könnten.

Insbesondere behalten wir genau im Blick, ob die Marktliquidität insbesondere von russischen Papieren oder Papieren mit Bezug zu Russland abnimmt. Gerade diese Segmente dürften zunehmend von Sanktionen der EU und USA betroffen sein. Die EU will den direkten und indirekten Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten verbieten, die ab dem 9. März von der russischen Regierung, der russischen Zentralbank, staatlichen Einrichtungen oder Personen, die im Namen dieser Institutionen handeln, begeben werden. Damit kann Russland keine neuen Anleihen begeben und seine bisherigen Anleihen auch nicht refinanzieren. Es könnte daher zu beträchtlichen Kapitalabflüssen aus vergleichbaren russischen Papieren sowie eventuell zu Ansteckungseffekten bei weit verbreiteten Instrumenten wie ETFs und Derivaten kommen.

Investing involves risk. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Die dargestellten Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und/oder verbundener Unternehmen zum Veröffentlichungszeitpunkt und können sich – ohne Mitteilung darüber – ändern. Die verwendeten Daten stammen aus verschiedenen Quellen und wurden zum Veröffentlichungszeitpunkt als korrekt und verlässlich bewertet. Bestehende oder zukünftige Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang. Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet; es sei denn dies wurde durch Allianz Global Investors GmbH explizit gestattet.

Für Investoren in Europa (exklusive Schweiz)
Dies ist eine Marketingmitteilung herausgegeben von Allianz Global Investors GmbH, www.allianzgi.de, eine Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42-44, 60323 Frankfurt/M., Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Allianz Global Investors GmbH hat eine Zweigniederlassung errichtet in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Luxemburg, Schweden, Belgien und in den Niederlanden. Die Kontaktdaten sowie Informationen zur lokalen Regulierung sind hier (www.allianzgi.com/Info) verfügbar.

Für Investoren in der Schweiz
Dies ist eine Marketingmitteilung, herausgegeben von Allianz Global Investors (Schweiz) AG, einer 100%igen Tochtergesellschaft der Allianz Global Investors GmbH.

Quelle: Allianz Global Investors, Februar 2022 AdMaster 2052812

Über den Autor

 Gregor Hirt

Gregor Hirt

Global Chief Investment Officer Multi Asset

Gregor (Greg) Hirt ist Global Chief Investment Officer (CIO) Multi Asset und Managing Director bei Allianz Global Investors. Er kam 2021 zu dem Unternehmen. In dieser Funktion leitet und beaufsichtigt er die Entwicklung des Multi-Asset-Portfoliomanagements und des entsprechenden Anlageangebots. Er ist Mitglied des Investment Executive Committee und der International Management Group von AllianzGI.

Wachstum. Auf die chinesische Art.

Im Jahr des Tigers sollten Anleger bei Chancen am Aktienmarkt zuschlagen

Im Jahr des Tigers sollten Anleger bei Chancen am Aktienmarkt zuschlagen

Zusammenfassung

2021 dämpften Sorgen wegen Zinsanhebungen und verschärfter Regulierungen die Kursentwicklung an den chinesischen Aktienmärkten. Im neuen Jahr ist die Regierung jedoch entschieden auf einen wachstumsfördernden Kurs eingeschwenkt. Damit sind die Aussichten für Aktien im Jahr 2022 günstiger.

  • Die chinesische Regierung verfolgt inzwischen eine wachstumsfreundlichere Politik, so dass die Bedingungen für die Aktienmärkte 2022 günstiger sein sollten
  • Aus Anlegersicht lohnt sich gegebenenfalls eine Umschichtung der Aktienallokationen in China, um von der lockereren Geldpolitik und höheren Staatsausgaben zu profitieren
  • Langfristige Trends, u.a. hohe Unternehmensinvestitionen in neue Technologien, das Interesse an einem gesünderen Lebensstil und weitere Finanzmarktreformen, könnten Chancen bieten

Allianz Global Investors

Sie verlassen die Seite von Allianz Global Investors und gehen zu

Willkommen auf der Website von Allianz Global Investors in Österreich

Rolle auswählen
  • Privatanleger
  • Professioneller Anleger
  • Sie haben diese Website als „professioneller Anleger“ im Sinne von MiFID betreten. Um fortzufahren, sollten Sie über entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich von Anlageentscheidungen verfügen, insbesondere im Hinblick auf die hiermit verbundenen Risiken.

    Sollten Sie kein „professioneller Anleger“ sein, bitten wir Sie, an Stelle dieser Website die Allianz Global Investors Website für „private Anleger“ aufzurufen.

    Die Informationen auf dieser Website sind nicht für US-Bürger oder solche US-Personen vorgesehen, für die die „Regulation S“ des Security Acts von 1933 der Securities and Exchange Commission Anwendung findet.

    Diese Website dient ausschließlich dem Zweck, Informationen zu Allianz Global Investors und den in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Produkten zur Verfügung zu stellen. Die dargestellten Informationen stellen keine Empfehlung oder Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung einzelner Wertpapiere dar.

    Die dargestellten Informationen und Einschätzungen können sich – ohne vorherige Mitteilung darüber – ändern.

    Das Betreten dieser Website unterfällt den deutschen Vorschriften und Gesetzen sowie den rechtlichen Voraussetzungen und Allgemeinen Nutzungsbedingungen dieser Website.

    Mit Betreten dieser Website bestätigen Sie, dass Sie diese Bedingungen verstanden haben und akzeptieren. In Ihrem Interesse empfehlen wir Ihnen diese sorgfältig durchzulesen.

Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, um die Allgemeinen Nutzungsbedingungen zu akzeptieren.