Zusammenfassung
Die UN Ziele für nachhaltige Entwicklung (kurz: SDG) spiegeln den globalen Konsens darüber wider, bei welchen Umwelt- und sozialen Fragen der dringendste Handlungsbedarf besteht. Lesen Sie hier, wie Anleger mit Hilfe von neuen, auf Basis der SDGs konstruierten Anlagelösungen Kapital in potenzielle Wachstumsunternehmen lenken und gleichzeitig zur Lösung der ernsthaftesten Probleme unseres Planeten beitragen können.
- Weltweit rücken Nachhaltigkeitsthemen zunehmend ins Zentrum des Interesses. Dadurch steigt die Anlegernachfrage nach nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten, weshalb die Zahl solcher Lösungen deutlich zugenommen hat
- Immer häufiger werden Anlagestrategien entwickelt, die einen Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen („SDGs“) leisten sollen
- Bei den SDGs handelt es sich um von den Vereinten Nationen festgelegte Ziele, die zur Bewältigung von Umwelt- und sozialen Problemen beitragen sollen. Sie spiegeln einen weltweiten Konsens darüber wider, wo der dringendste Handlungsbedarf besteht1
- SDG-Strategien könnten vor allem für eine neue Generation von Anlegern attraktiv sein, die mit ihren Investitionen nicht nur einen finanziellen Ertrag erzielen, sondern auch realen Nutzen stiften wollen
- Vor allem in Phasen mit hoher Volatilität an den Aktienmärkten kann die Wertentwicklung von der Konzentration auf langfristige Ziele und dem Management verschiedener Risiken profitieren2
Die diesjährigen Marktturbulenzen haben gezeigt, was passieren kann, wenn die Märkte plötzlich mit einem Risiko konfrontiert sind, auf das sie nicht vorbereitet sind. Zugleich haben sie noch einmal vor Augen geführt, dass Unsicherheit sowohl für Unternehmen als auch für Anleger ungünstig ist und dass das Risikomanagement von zentraler Bedeutung ist, wenn langfristige Ziele erfolgreich verfolgt werden sollen.
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.3
Damit sind wir bei einem zentralen Punkt des Begriffs „Nachhaltigkeit“ angekommen, der inzwischen in zahlreichen Lebensbereichen – vom individuellen Lebensstil bis hin zur Unternehmenspolitik – eine wichtige Rolle spielt. Auch in der Politik geht es inzwischen häufig um Nachhaltigkeit - neue politische Vorgaben und Regulierungen sollen zur Lösung von Umwelt- und sozialen Problemen beitragen. Und im Finanzsektor möchten jüngere Anleger durch ihre Investitionen zunehmend nicht nur finanzielle Erträge erwirtschaften, sondern auch greifbaren Nutzen für Gesellschaft oder Umwelt stiften. Genau an dieser Stelle können neue Anlagestrategien hilfreich sein, die sich an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (auch mit dem englischen Kürzel als „SDGs“ bezeichnet) orientieren.
Bei den SDGs handelt es sich um 17 von den Vereinten Nationen definierte Ziele mit 169 Unterzielen, die zur Bewältigung globaler sozialer und ökologischer Herausforderungen beitragen sollen.
Sie reichen von der Bekämpfung des Hungers über erschwingliche und saubere Energie, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum bis hin zum Abbau von Ungleichheit. Bei der Festlegung der SDGs haben die Vereinten Nationen auch quantifiziert, welche Investitionen erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen, und welche Rolle das private Kapital dabei spielen kann. Da die SDGs von solcher Bedeutung sind – und auch großes Interesse bei den Anlegern besteht –, haben wir eine neue Kategorie von Investitionsmöglichkeiten entwickelt, die sich an diesen Zielen orientieren.
Die SDGs im Überblick
- Bei der Entwicklung unserer SDG-Strategien verwenden wir einen themenorientierten Ansatz.
- Dabei analysieren wir, welches spezifische Ergebnis eines oder mehrere SDGs für jedes Thema anstreben, und
- bilden im Rahmen unseres Investmentprozesses Gruppen aus Unternehmen, die mit Hilfe ihrer jeweiligen Lösungen zum Erreichen dieser Ziele beitragen.
„Durch diesen Ansatz bei SDG-Investitionen können die Anleger in spezifische, konkrete Themen investieren, z.B. die Finanzierung nachhaltiger Energien oder Lösungen für eine sichere Lebensmittelversorgung.“
Da die UN-Ziele weltweit im Fokus stehen, ist mit einem höheren Interesse an Unternehmen zu rechnen, die direkt für das Erreichen dieser Ziele arbeiten. Dies spricht wiederum für ein stärkeres Wachstum dieser Unternehmen, was ein gutes Argument für eine entsprechende Investition ist.1,2
- Wir ordnen die ausgewählten Unternehmen nach dem Umfang, in dem sie unseres Erachtens zum Erreichen des SDG beitragen.
- Dann geben wir denjenigen Unternehmen mit den besten SDG-Rankings – die also unseres Erachtens die höchsten Beiträge leisten – ein größeres Gewicht in unseren Portfolios.
- Daneben wenden wir im Investmentprozess ein ESG-Screening4 an, um Unternehmen auszusortieren, die beim Thema ESG insgesamt schwächer abschneiden.
Jedes Unternehmen, das für eine SDG-Strategie in Frage kommt, trägt zwar eindeutig zum Erreichen des jeweiligen SDG bei, aber der genaue Umfang dieses Beitrags lässt sich gegebenenfalls nur schwer quantifizieren. Deshalb ist ein sorgfältiges qualitatives Research sehr wichtig. Unser globales thematisches Research-Team untersucht unter unterschiedlichen Gesichtspunkten, welchen Beitrag die einzelnen für eine Investition in Frage kommenden Unternehmen zum jeweiligen SDG leisten. Dieses Research wird durch einen strukturierten Dialog zwischen den Analysten rund um die Welt ergänzt, an dem sich auch Analysten beteiligen, die nicht zu den spezialisierten SDG-Teams gehören.
SDG-Investitionen sollen die reale Welt in bestimmter Weise verändern. Insofern ähneln sie Impact Investment, das in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden ist. Allerdings bestehen auch entscheidende Unterschiede.
- Impact Investing zeichnet sich dadurch aus, dass die sozialen und ökologischen Auswirkungen und Fortschritte der zugrundeliegenden Investitionen (die ihrerseits häufig an einen „realen Vermögenswert“ wie z.B. ein umfangreiches Infrastrukturprojekt gekoppelt sind) gemessen und beobachtet werden können. Impact Investing erfolgt in der Regel, wenn auch nicht ausschließlich, über private Märkte; grüne Anleihen sind ein Beispiel für Impact Investing mit Hilfe der öffentlichen Märkte. Anders ausgedrückt: Bei Impact-Strategien besteht eine klare und quantifizierbare kausale Beziehung zwischen den vorgenommenen Investitionen und dem entsprechenden Ergebnis.2
- SDG-Strategien dagegen investieren in Anteile von Unternehmen, die zum Erreichen eines SDGs beitragen. Wie groß ihr Beitrag jedoch genau ist und welche Rolle sie exakt spielen, lässt sich gegebenenfalls nicht ohne weiteres mit Hilfe eines einzigen Standardindikators messen. So kann z.B. eine Strategie, die auf die Versorgung mit sauberem Wasser abzielt, in eine breite Palette von Unternehmen investieren, von Wasserversorgern bis hin zu Herstellern von Filtersystemen. Damit werden auch zahlreiche unterschiedliche positive Ergebnisse ermöglicht.2
Traditionelle Impact Investments sind aufgrund ihrer typischen Eigenschaften in der Regel vor allem für institutionelle Anleger attraktiv.
„SDG-Aktienstrategien dagegen investieren in liquide Vermögenswerte (in der Regel börsennotierte Aktien und Unternehmensanteile) und sind damit für ein breiteres Publikum zugänglich.“
Weil SDG-Strategien in liquidere Vermögenswerte investieren, sind sie wahrscheinlich auch für institutionelle Anleger interessant, die einen belastbaren Investmentprozess suchen, bei dem Unternehmen ermittelt werden, die zu einem positiven Wandel beitragen und ihn ermöglichen.
Anlagestrategien, die sich an SDG-Zielen orientieren, sind ein Wachstumssegment.1 Unseres Erachtens stellen sie jedoch lediglich eine von verschiedenen Möglichkeiten dar, wie Asset Manager der breiten Nachfrage nach nachhaltigen Investments nachkommen können. Diese Nachfrage entsteht ihrerseits, weil zahlreichen Anlegern klar geworden ist, dass Unternehmen, die Lösungen für reale Probleme entwickeln (und selbst verantwortungsbewusst und nachhaltig geführt werden), auch unter Ertragsgesichtspunkten attraktiv sein können.
Nicht für jedes SDG lässt sich eine passende und sinnvolle Anlagestrategie entwickeln; allerdings beginnen viele Fondsmanager auch gerade erst damit, SDGs auf Anlageideen hin abzuklopfen. Das Angebot dürfte sich künftig vergrößern, so dass die Anleger Kapital in potenzielle Wachstumsunternehmen leiten und gleichzeitig an der Lösung der größten Herausforderungen für unseren Planeten mitwirken können.1,2
1Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.
2Ein Erfolg der Strategie kann nicht garantiert und Verluste können nicht ausgeschlossen werden.
3Quellen: Brundtland-Bericht 1987
4ESG = Environmental, Social, Governance; gemeint ist die Berücksichtigung der Faktoren Umwelt, Soziales und Gute Unternehmensführung bei der Investitionsentscheidung
Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.
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Zusammenfassung
Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie es um die Wasserinfrastruktur weltweit bestellt ist. Denn auch während Pandemien ist die Versorgung mit und die Entsorgung von Wasser lebensnotwendig. Wie Unternehmen damit umgehen, in welchen Bereichen Nachholbedarf besteht und warum sich hierdurch Anlagechancen eröffnen können, lesen Sie im Artikel.
- Die heutigen Wasserbehandlungssysteme sind generell in der Lage, eine Vielzahl von Bakterien und Viren abzutöten. Die am wenigsten entwickelten Länder haben jedoch häufig keinen Zugang zu derartigen Systemen und sind Krankheiten und Pandemien daher schutzloser ausgesetzt.
- Investitionen in die Wasserqualität und Lösungen für die Wasseraufbereitung haben eine hohe Priorität für Wasserversorger und Regierungen in aller Welt.
- Um für künftige Pandemien gerüstet zu sein, müssen die Notfallplanung und Krisenresistenz der bestehenden Infrastruktur einer kritischen Prüfung unterzogen werden.
- Eine krisenfeste Wasserinfrastruktur war nie wichtiger als heute – und der gesellschaftliche Wert des Wassers nie höher.