Zusammenfassung
Segen oder Fluch? So dynamisch wie die weltweite Digitalisierung entwickelt sich kaum ein anderer Trend – mit enormen Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Kapitalmärkte der Zukunft. Das Global Asset Management Kolloquium 2019 in Königswinter beleuchtete das daraus erwachsende Potenzial, aber auch die Gefahren, die sich zum Beispiel für traditionelle Wirtschaftszweige ergeben.
Update Magazin III/2019 |
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Erfolgreiche Medien stellen funktionierende Geschäftsmodelle ins Risiko, um den digitalen Raum zu besetzen
Wie er den digitalen Wandel in der Medienbranche erlebte, berichtete Kai Diekmann, ehemaliger Herausgeber der BILD-Zeitung und der BILD am Sonntag, im Gespräch mit der Journalistin und Moderatorin Inka Schneider. „Das Geschäftsmodell klassischer Medien ist weggebrochen“, sagte Diekmann. In den vergangenen zehn Jahren sei die Gesamtauflage aller deutschen Tageszeitungen von über 28 Millionen auf unter 15 Millionen gefallen. Gleichzeitig seien über 40 Millionen Deutsche auf den sozialen Medien unterwegs. „Die sozialen Medien haben die Monopolstellung der Fernsehsender und Zeitungen mit Blick auf den Zugang zu einem Massenpublikum abgelöst“, hält er fest. Für Akteure, die Themen in der Öffentlichkeit platzieren möchten, sei es unerlässlich, diesen Paradigmenwechsel zu verstehen. Sein Erfolgsrezept für erfolgreiche Medien lautet deshalb, scheinbar funktionierende Geschäftsmodelle komplett ins Risiko zu stellen, um den digitalen Raum zu besetzen. Die BILD habe zum Beispiel den beschleunigten Rückgang der Printauflage in Kauf genommen, um ein digitales Publikum aufzubauen. „Wer in den sozialen Medien aktiv ist, kann aber nicht einfach nur Botschaften senden, sondern muss ein Gespräch auf Augenhöhe führen“, betont Diekmann. Vor allem, wenn jüngere Generationen erreicht werden sollen: Der Anteil der unter 20-Jährigen, die den meistgesehenen deutschen Fernsehsender ZDF schauen, betrage 0,8 %. Der Anteil der unter 30-Jährigen liege bei 3 %, sofern Fußball berücksichtigt wird. „Junge Menschen konsumieren Inhalte ausschließlich über Social Media. Sie lernen nicht mehr, Nachrichten zu filtern“, so Diekmann. Das erledige der Algorithmus – mit dem Ergebnis, dass die Menschen nur noch die Informationen als relevant erachten, die ihnen geboten werden. Der Algorithmus ziele aber nur auf die Verweildauer des Nutzers in der Anwendung ab, um möglichst viele Daten zu sammeln. „Der Umgang mit dieser Entwicklung ist eine Herausforderung, auf die die Gesellschaft noch keine Antwort gefunden hat“, lautet Diekmanns Fazit.
Die sozialen Medien haben die Monopolstellung der Fernsehsender und Zeitungen mit Blick auf den Zugang zu einem Massenpublikum abgelöst.
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Ein Venture-Capital-Fonds ist wichtig, um potenzialstarke Projekte in Europa finanzieren zu können
Über Chancen, Risiken und den Mut zum Investieren sprachen Inka Schneider und Gastgeber Arne Tölsner, Head of Institutional D / A / CH, Allianz Global Investors, mit dem aus der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ bekannten Gründer und Investor Frank Thelen. Damit Europa in Technologiefragen wieder mit China und den USA Schritt halten kann, finanziert Thelen mehrere Start-ups. „Voraussetzung für eine Investition ist, dass das Start-up über das Potenzial verfügt, seinen Wert auf 100 Milliarden Euro und mehr steigern zu können – und damit ein international bedeutender Player zu werden“, erklärt Thelen. Verschiedene Start-ups seien vielversprechend – zum Beispiel die Entwicklung des Energiespeichers „Kraftblock“. Er verfüge über unendliche Ladezyklen, verbrauche keine seltenen Erden, bestehe zu 80 % aus recyceltem Material und sei vielfach günstiger als Lithium-Ionen-Batterien. Als weiteres Beispiel nennt Thelen die Entwicklung eines elektrischen Flugzeugs, das vertikal starten und landen und bei einer Geschwindigkeit von 300 km pro Stunde rund 300 km weit fliegen könne. „Damit solche Projekte in Europa vorangetrieben werden können, müssen wir massive finanzielle Förderungen für potenzialstarke Forschungsinstitute bereitstellen. Zudem ist ein Venture-Capital-Fonds wichtig, der umfangreiches Kapital zur Verfügung stellt, damit die Finanzierung von Projekten nicht in den USA stattfindet“, fordert Thelen. Auch eine andere Denkhaltung sei gefragt – wie die Amerikaner Chancen statt Risiken in einem Projekt sehen sowie nach chinesischem Vorbild stärker analytisch und mit einem langen Zeithorizont vor Augen vorgehen. Die bedeutendsten zukunftsweisenden Technologien sind laut Thelen der Quantencomputer, Robotics, Blockchain, Gehirn-Interfaces – also das Einswerden von Mensch und Maschine – sowie Künstliche Intelligenz. „Künstliche Intelligenz wird in 10 bis 50 Jahren so intelligent sein, dass sie sich autonom weiterentwickelt. Um die daraus entstehenden Gefahren zu kontrollieren, bedarf es eines weltweiten Agreements, an dem Europa beteiligt sein muss“, bringt Thelen seine Motivation auf den Punkt.
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In 80 % aller aufgeklärten Hacker-Angriffe sind interne Personen involviert
Unter dem Titel „Neue Medien, neue Algorithmen, neue Risiken – oder: Wie wir unsere Daten schützen“ erläuterte Peter Kestner, Experte für Cyber Security bei KPMG, die Herausforderungen des Datenschutzes und machte darauf aufmerksam, dass in 80 % aller aufgeklärten Hacker-Angriffe unternehmensinterne Personen involviert seien. „Datenbanken sind oft so schlecht aufgesetzt – mit Standardpasswörtern und ohne Verschlüsselung –, dass ein Zugriff sehr leicht möglich ist“, betont Kestner. Entsprechend können 68 % aller Datenbanken nicht feststellen, ob ihre Nutzer die Berechtigungen missbrauchen.
Eine fundierte Einschätzung der Konjunktur- und Finanzmarktentwicklungen gab Prof. Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE: „Der Handelsstreit zwischen China und den USA, die fortwährende Brexitdebatte, das nach wie vor vakante Verschuldungsproblem vieler Länder und die zunehmenden Risiken im Krisengebiet Naher Osten bremsen die wirtschaftliche Dynamik weltweit. Trotzdem führt an den Kapitalmärkten kein Weg vorbei.“ Auf die Chancen, die der Megatrend Digitalisierung an den Kapitalmärkten unter anderem für Versicherungsunternehmen bietet, machte Carsten Quitter, CIO der Allianz Gruppe, aufmerksam. Als wesentliche Parameter für die Anlagestrategie einer Lebensversicherung nannte er die Verpflichtungen gegenüber Kunden, den Kapitalmarkt und das regulatorische Umfeld. Die Herausforderung sei, dass das klassische Instrument der Versicherer – die Anleihe – keine oder gar negative Renditen abwerfe. „Im aktuellen Anlageumfeld bleibt wenig Spielraum für mehr Ertrag. Umso wichtiger ist es deshalb, jede Chance zu nutzen“, erklärte Quitter.
Im aktuellen Anlageumfeld bleibt wenig Spielraum für mehr Ertrag. Umso wichtiger ist es deshalb, jede Chance zu nutzen.
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Der Investitionsbedarf für die Infrastruktur der Digitalisierung ist enorm und bietet attraktive Chancen für Anleger
Wo dieses Anlagepotenzial liegt, zeigten ausgewählte Investmentexperten von Allianz Global Investors mit Vorträgen zum Thema Künstliche Intelligenz, zum Aktienmarkt und zu Co-Investments mit der Allianz im Bereich globale Infrastruktur auf. Johannes Jacobi, Product Specialist Equity Europe, legte dar, warum Künstliche Intelligenz als enormer Wachstumstreiber der Wirtschaft gilt, und stellte mit dem Allianz Global Artificial Intelligence einen Fonds vor, mit dem Investoren davon profitieren können. Über Aktienstrategien in Zeiten der Unsicherheit referierte Senior Portfoliomanager Christian Schneider. Den enormen Bedarf an Investitionen in Infrastruktur im Zuge von Digitalisierung, Energiewende, Urbanisierung und Modernisierung erläuterte Yves Meyer-Bülow, Head of Infrastructure Funds & Co-Investments, Allianz Capital Partners. „75 Prozent der Infrastruktur, die wir bis 2050 brauchen, sind heute noch nicht gebaut – so eine Schätzung der Europäischen Kommission. Allein dieses Beispiel lässt erahnen, welch erheblicher Investitionsbedarf in den nächsten Jahren zu schultern ist und wo Chancen für Anleger bestehen“, so der Experte (siehe Grafik A/).
A/ Die Investmentstrategie von Allianz Capital Partners umfasst die fünf zentralen Infrastruktursektoren und ihre Untersegmente
Quelle: Allianz Capital Partners, 2019. Darstellung nur zur Veranschaulichung
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Fazit: In einer Welt ohne Zinsen ist Mut
Zusammenfassend lässt sich festhalten: In einer Welt ohne Zinsen muss die Risikobereitschaft der Anleger hoch bleiben. Je unsicherer das Umfeld, desto mehr Potenzial bieten Aktienstrategien mit langen Investitionsperioden. Besonders aussichtsreich sind zudem illiquide Investments: Hier gibt es weiterhin viel Renditepotenzial zu heben – aber es braucht dafür sehr weitreichende Expertise. Ein Langfristtrend ist die Digitalisierung. Die damit aufkommende Bedeutung von Daten und neuen Technologien birgt viele Chancen für Anleger. Wer weltweit in die für diesen Trend benötigte Infrastruktur investieren möchte, kann den Zugang über Allianz Capital Partners nutzen.1
1) Eigenkapitalinvestitionen in Infrastrukturanlagen sind sehr illiquide und nur geeignet für professionelle Investoren, die eine langfristige Investitionsstrategie verfolgen.
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Zusammenfassung
Die Bonität eines Schwellenlandes hängt von vielen Faktoren ab. Typischerweise konzentrieren sich Anleger auf eine Reihe von Makrogrößen wie Haushaltsdefizit, Verschuldungsniveau, Leistungsbilanz oder Höhe der Devisenreserven.