Zusammenfassung
Was bedeutet es eigentlich, wenn man sich als langfristig orientierter Anleger versteht? Dies war eine der zentralen Fragen, um die sich die Diskussionen beim Investment Forum in Frankfurt drehten. Unter anderem ging es um den Klimawandel und die künftige Entwicklung Europas – und unsere Anlagestrategen arbeiteten die Überzeugungen heraus, auf denen die langfristigen Investmentstrategien für unsere Kunden basieren.
Update Magazin II/2019 |
1 Nachhaltigkeit ist ein Faktor, den kein Anleger ignorieren kann
Die Auftaktveranstaltungen des Forums konzentrierten sich
vor dem Hintergrund einer breiteren Diskussion über nachhaltiges
Investieren auf den Klimawandel, da sich die Anleger
zunehmend für dieses Gebiet interessieren. Wir verwalten seit
knapp zwei Jahrzehnten nachhaltigkeitsorientierte Portfolios
und konnten unseren Kunden so aufzeigen, dass Umwelt-,
Soziale und Governance-Faktoren („ESG-Faktoren“) helfen
können, das Risiko-Ertrags-Profil zu verbessern. Nicht zuletzt
aus diesem Grund ist Nachhaltigkeit für zahlreiche Anleger,
insbesondere große institutionelle Investoren, zu einem wichtigen
Gesichtspunkt geworden. Künftig wird es den Anlegern
immer stärker darum gehen, ob und wie sie über ihre Investitionstätigkeit
Einfluss auf die Entwicklung in der realen Welt
ausüben können.
Insbesondere angesichts der drängenden Klimawandelproblematik
achten zahlreiche Anleger inzwischen zunehmend
auf Nachhaltigkeit. Unternehmen werden bei ihrer Tätigkeit
künftig verstärkt Klimaschutzvorgaben beachten müssen
(weltweit sind knapp 1 500 Klimaschutz-Standards und entsprechende
gesetzliche Vorgaben in Kraft). Das Interesse der
Öffentlichkeit an solchen Themen dürfte für noch intensiveren
Druck sorgen. Viele dieser Vorgaben zielen darauf ab, einerseits
die Unternehmen zu Verhaltensänderungen zu bewegen
und andererseits die Anleger dazu zu veranlassen, ihr Kapital
in Investitionen mit einem positiven Einfluss zu lenken. Ungeachtet
der persönlichen Einstellung der Anleger zum Thema
Klimawandel wird jedes weltweit tätige Unternehmen künftig
unvermeidlich damit rechnen müssen, dass sich die Öffentlichkeit
stärker für den Umgang mit dieser Frage interessieren
wird.
Zudem geht es beim nachhaltigen Investieren nicht nur um
den Klimawandel. Der Ansatz trägt auch zu einer besseren
Corporate Governance und nachhaltigeren Geschäftsmodellen
bei. Mit Hilfe unseres integrierten ESG-Ansatzes können
wir etwaige Risiken für das Geschäft eines Unternehmens
über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg besser erfassen.
Und wenn ein Unternehmen ein niedriges ESG-Rating aufweist,
können wir zusammen mit ihm daran arbeiten, diese
Situation und damit auch sein Ertragspotenzial zu verbessern.
Wir verstehen uns als aktiver Anleger, weshalb Diskussionen
mit Vorständen und Management-Teams zur Herausarbeitung
klarer Ziele und zur Verbesserung der Unternehmensführung
untrennbar zu unserer Vorgehensweise gehören.
Außerdem interessieren sich unsere Kunden zunehmend für
Impact Investments, bei denen stabile Erträge mit bestimmten
Zielen für die Gesellschaft oder die Umwelt kombiniert
werden. Dies gilt vor allem für die jüngeren Generationen,
die als Anleger zunehmend an Einfluss gewinnen werden
(siehe Grafik A/).
A/ Voraussichtlich kräftiges Wachstum im Impact Investing
Quellen: AllianzGI, Hub Investmentschätzungen; GIIN Annual Impact Investor Survey 2018
2 Risiken müssen weiterhin eingegangen werden – aber man sollte kluge Entscheidungen treffen
Die Weltwirtschaft laviert sich durch das Spätstadium des Zyklus.
Aufgrund von Volatilitätsspitzen sind jedoch zahlreiche
Anleger und anscheinend auch die Federal Reserve nervös
geworden. Um das Wachstum und die Inflation anzukurbeln,
werden die Zentralbanken weltweit die Zinsen noch für längere
Zeit niedrig halten, und in den USA werden inzwischen sogar
baldige Zinssenkungen eingepreist. Diese geldpolitischen
Impulse sollten die Vermögenspreise langfristig stützen, so
dass Rücksetzer bei risikobehafteten Vermögenswerten eher
als Kaufgelegenheit anzusehen sind. Allerdings sollten die
Anleger die Bewertungen im Auge behalten.
Die niedrigen Zinsen dämpfen auch die Renditen von Staatsanleihen,
was Anleger jedoch nicht abschreckt. Schätzungen
von Bloomberg zufolge halten die Anleger derzeit negativ
rentierende Anleihen im Wert von knapp 10 Billionen US-Dollar.
Manche Anleger sind so risikoscheu, dass sie den Wertverlust
von Investitionen in „sichere“ Vermögenswerte bereitwillig
hinnehmen und nichts unternehmen, um die Kaufkraft
ihrer Ersparnisse zu schützen.
Unter anderem sind die Anleger wegen der Entwicklungen im
Welthandel und eines möglichen Handelskonflikts besorgt.
US-Präsident Donald Trump hat Zölle mit einem gewissen
Erfolg als Druckmittel in Verhandlungen eingesetzt; China
allerdings hat auf diese Taktik so wenig reagiert, dass wir jetzt
nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 : 50 mit der Unterzeichnung
eines Handelsabkommens rechnen. Für Chinas
Präsidenten Xi Jinping steht mit dem „Made in China 2025“-Plan
(demzufolge sich Chinas verarbeitendes Gewerbe verstärkt
auf Sektoren mit größerer Wertschöpfung wie z. B.
Technologie und saubere Energie konzentrieren soll) zu viel
auf dem Spiel, als dass er sich allzu nachgiebig gegenüber
den USA zeigen dürfte. Zudem konzentriert sich US-Präsident
Trump zwar derzeit auf China – aber es ist nicht auszuschließen,
dass er auch Zölle gegen Europa und andere traditionelle
Verbündete der USA verhängt.
Da im Jahr 2020 Wahlen anstehen und eine US-Rezession in
jenem Jahr zunehmend wahrscheinlicher wird, wird Trump
nach anderen Wegen suchen, um seine Kernwähler zu motivieren.
Dies unterstreicht einmal mehr, dass die Anleger überall
die politischen Risiken im Blick behalten sollten. Dennoch
sind wir der Überzeugung, dass es ein Fehler – beziehungsweise
schlicht unmöglich – wäre, Risiken komplett zu meiden.
Anleger müssen gewisse Risiken eingehen, um eine akzeptable
Rendite zu erzielen. Dabei sollten sie aber genau auswählen
und das Risiko aktiv managen sowie dabei fundamentale
Recherchen nutzen, um erkenntnisgetragene Entscheidungen
zu treffen und ESG-Faktoren einzubeziehen.
3 Diversifizierung ermöglicht, Erträge in einem Umfeld niedrigen Wachstums und niedriger Renditen zu erzielen
Auch in der Spätphase des Konjunkturzyklus bieten sich noch
Chancen für Anleger. US-Aktien haben sich in jüngster Zeit gut
entwickelt (siehe Grafik B/); wichtige Indizes konnten nach einem
schwierigen vierten Quartal 2018 im bisherigen Verlauf
von 2019 zweistellige Zuwachsraten erzielen. Dieses Tempo ist
allerdings möglicherweise auf Dauer nicht durchzuhalten. Wir
gehen davon aus, dass die Erträge an den US-Aktien- und
-Rentenmärkten in den kommenden zehn Jahren niedriger
ausfallen und eine geringere Korrelation aufweisen werden.
Außerhalb der USA dürften die Anleiheerträge ebenfalls niedrig
sein, und die Aktienerträge sollten dem sehr langfristigen
Niveau entsprechen. Es ist daher sinnvoll, sowohl auf den
Marktertrag (Beta) als auch auf die Überrendite (Alpha) zu
setzen, zumal die Beta-Erträge niedriger ausfallen und stärker
schwanken dürften. Angesichts des gedämpfteren Ertragsausblicks
sollten die Anleger ihre Vermögensallokation gegebenenfalls
mit Blick auf ihre langfristigen Ziele neu ausrichten.
Welche Möglichkeiten bieten sich? Hier stellen wir einige
Vorschläge vor:
Alternative Investments können sowohl das Anlageergebnis
als auch das Risikoprofil verbessern. Liquide alternative Investments
eignen sich angesichts ihrer historisch niedrigen Korrelation
mit Aktien und Anleihen gut zur Diversifizierung. Illiquide
alternative Investments können in Zeiten niedriger Zinsen
eine potenziell interessante Zusatzrendite – den Illiquiditätsaufschlag
– bieten, und Anleger interessieren sich in der Tat
lebhaft für Eigen- und Fremdkapitalanlagen im Infrastruktursektor
sowie für Private Equity/Private Debt. Als aktiver Asset
Manager können wir den Anlegern Hilfestellung geben,
wie sie ihre Anlageziele mit Hilfe alternativer Investments erreichen
können, zumal das verfügbare Universum an alternativen
Vermögenswerten immer größer wird.
Investitionen mit regelmäßigen Ausschüttungen sind dazu
bestimmt, gleich mehrere Vorteile für die Portfoliozusammensetzung
zu bieten: von stabileren, berechenbaren Erträgen
bis hin zu einem niedrigeren Risikoprofil. „Chancenreichere“
Vermögenswerte bieten gegebenenfalls attraktive Ertragschancen.
Zu nennen wären in diesem Zusammenhang Aktien,
die eine Dividende ausschütten, sowie qualitativ hochwertige
Hochzinsanleihen (vor allem aus Asien und den USA) und
Schwellenländeranleihen. Auch Vermögenswerte mit einer
längeren Laufzeit könnten kurzfristig interessant sein, weil sie
eine Absicherung gegen Aktienkursschwankungen bieten.
Eine differenzierte Betrachtung verschiedener Regionen
und Sektoren gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Zinszyklus
scheint seinen Höhepunkt zu erreichen, und es kommen
Sorgen um die Weltwirtschaft und wegen des Handelskonflikts
auf. Damit werden die Bewertungen zunehmend zu
einer wichtigen Kennzahl. Unter diesem Gesichtspunkt sehen
wir attraktive Chancen bei europäischen, Schwellenländerund
asiatischen Aktien. Außerdem könnten die Ausschüttungen
von Aktien in den kommenden Jahren das Gewinnwachstum
übersteigen.
Europa ist bei den Anlegern seit einiger Zeit wenig beliebt.
Wir sehen dort jedoch großes Potenzial, zumal die Europäische
Zentralbank die Konjunktur weiter stützen will. Zwar sind
nur relativ wenige weltweit führende Technologieunternehmen
in Europa ansässig; dies heißt jedoch nicht, dass es an Wachstumschancen
mangelt. Schließlich gibt es in Europa zahlreiche
führende Unternehmen mit innovativen Produkten und Services
und eine rekordhohe Anzahl von erfolgreichen Start-ups
im Technologiesektor. Allerdings würde die Region von tieferen
Kapitalmärkten und umfangreicheren fiskalpolitischen
Impulsen auf nationaler Ebene profitieren. Die Anleger sollten
sich auch darüber im Klaren sein, dass die EU bei anhaltenden
Handelskonflikten und einem neuen „technologischen
kalten Krieg“ zwischen den USA und China ins Kreuzfeuer geraten
könnte. Gleichzeitig könnte Europa allerdings auch von
den daraus resultierenden Verwerfungen der Wertschöpfungsketten
profitieren.
Market-Timing könnte für aktive Anleger ebenfalls eine Option
sein. In einem volatilen, sich aber insgesamt seitwärts
bewegenden Markt bietet eine solche Strategie zusätzliche
Renditechancen.
B/ US-Aktien erscheinen im historischen Vergleich teuer
Shiller-KGV – S&P 500 (Kurs-Gewinn-Verhältnis, 10 Jahre): Aktueller Wert 29,8
Bei einem CAPE von 29,8 handelt der S&P 500 mit einer Standardabweichung von ≈ 1,88 über der historischen Norm. Die Wertentwicklung in der
Vergangenheit ist keine Garantie für künftige Ergebnisse.
Quellen: AllianzGI, Robert Shiller; Stand: Mai 2019
4 Aktiv und antizyklisch vorgehen, damit Chancen genutzt werden können
Zahlreiche Faktoren, von Maßnahmen der Zentralbanken
über politische Unsicherheit bis hin zu einer klassischen Mean-
Reversion, dürften für mehr Marktvolatilität sorgen. Gerade
das, was die Kurse bisher stützte, könnte sich künftig als ungünstig
erweisen, da die Kurs-Gewinn-Verhältnisse ihren
Höchststand erreichen und niedrige Zinsen die künftigen Erträge
dämpfen. Einige Anleger halten sichere Vermögenswerte
mit geringen Renditen oder US-Vermögenswerte, die
weithin als attraktiv gelten, weil sie wenig andere Möglichkeiten
für sich sehen. Tatsächlich jedoch haben sie zahlreiche
Optionen.
Insofern sollten Anleger bei der Festlegung des optimalen
Risikomixes für ihr Portfolio einen aktiven Asset Management-Ansatz
in Erwägung ziehen – nicht zuletzt auch deshalb, weil
passive Anlagen jeden Rücksetzer an den Märkten in vollem
Umfang nachvollziehen, da sie ja die jeweiligen zugrundeliegenden
Indizes nachbilden. Prozyklizität, also die Tendenz,
der Herde zu folgen oder den Zyklus fortzuschreiben, kann
unter Umständen beträchtliche Werte zerstören. Gute aktive
Manager kennen einzelne Unternehmen, Sektoren und Märkte
genau und können so überdurchschnittliche Erträge erzielen
und absehen, wo sich in Zukunft Chancen bieten.
Dieses Wissen der aktiven Manager stützt sich über weite
Strecken auf fundamentales Research, was vor allem bei
Marktturbulenzen hilfreich ist. Hauseigenes Research zur
Lieferkette eines Unternehmens etwa kann in Zeiten von Handelsstreitigkeiten
und geopolitischen Spannungen sehr hilfreich
sein, um Gewinner zu erkennen und Verlierer zu vermeiden. Gestützt auf das Research können die Anleger auch
realistischere langfristige Ertragsziele aufstellen und das richtige
Investment zum passenden Preis tätigen.
Letzteres ist wichtig angesichts des Kurssteigerungs- und Kursverlustpotenzials
an den heutigen Märkten. Anleger sollten
daher einerseits opportunistisch vorgehen und andererseits
weit genug vorausschauen: Mit einem hinreichend langen
Zeithorizont und einem aktiven Ansatz sind sie besser für verschiedene
Marktumfelder gewappnet.
Ein Ranking, Rating oder eine Auszeichnung ist kein Indikator für die künftige Entwicklung und
unterliegt Veränderungen im Laufe der Zeit. Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder
Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen
mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen
Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und
Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.
Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder
steigen. Ein
Erfolg der Strategie kann nicht garantiert und Verluste können nicht ausgeschlossen
werden. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück.
Die Volatilität der Preise für Fondsanteilwerte kann erhöht oder sogar stark erhöht sein. Die
frühere Wertentwicklung
ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Wenn die Währung,
in der die frühere Wertentwicklung dargestellt wird, von der Heimatwährung des Anlegers
abweicht, sollte der Anleger beachten, dass die dargestellte Wertentwicklung aufgrund von
Wechselkursschwankungen höher oder niedriger sein kann, wenn sie in die lokale Währung des
Anlegers umgerechnet wird.
Dies ist nur zur Information bestimmt und daher nicht als Angebot oder Aufforderung zur Abgabe
eines Angebots, zum Abschluss eines Vertrags oder zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren
zu verstehen.
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nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar.
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Zusammenfassung
Mehr als eine Dekade nach Ausbruch der globalen Finanzkrise im
Sommer 2007 wird von Finanzmarktteilnehmern und den Notenbanken
die Frage nach den noch verbleibenden Politikoptionen
gestellt: Welchen Spielraum haben Zentralbanken Zinsen erneut
zu senken, um im Fall konjunktureller Abkühlung die Wirtschaft
wieder anzukurbeln und die Inflationserwartungen zu stabilisieren?
Könnten Zentralbanken ihre Anleihekäufe wieder aufnehmen?
Welche anderen Optionen stehen zur Auswahl?
Implizit wird dabei unterstellt, dass die Zentralbanken die Hauptaufgabe
der Konjunktursteuerung tragen und ein Mehr an Stimulus
auch ein Mehr an Wachstum bedeutet und somit der Nutzen einer
geldpolitischen Lockerung stets die Kosten übersteigt. Ist dies wirklich
so? Gelten diese Annahmen uneingeschränkt? Welche anderen Politikinstrumente
jenseits der Geldpolitik stehen zur Verfügung? Was
wäre der richtige Politikmix im aktuellen Umfeld? Auch stellt sich die
Frage, ob überhaupt eine Nachfragestimulierung vonnöten ist. All
diese Aspekte wollen wir im Folgenden adressieren.